Dieses Jahr war für uns alle wahrscheinlich eines der chaotischsten und turbulentesten überhaupt.
Es war geprägt von Unsicherheit, Angst, Einsamkeit, aber auch Hoffnung und Glück. Eine Achterbahnfahrt Deluxe.
Gerade uns Selbstständige hat es besonders getroffen, aber auch nochmal vor Augen geführt, wo wir unser Business verbessern können.

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Ich habe zum Beispiel schnell festgestellt, dass es Sinn macht, meine Fotocoachings auch online anzubieten. Ehrlich gesagt hätte ich das vielleicht schon viel früher tun sollen. Aber aus Fehlern lernt man.
Deshalb habe ich im März den Insta Foto Check Up entwickelt, ein Coaching bei dem ich den Feed meiner Kunden analysiert und Ihnen daraufhin Tipps und Tricks für schönere Fotos und einen ansprechenderen Feed gegeben habe.
Diese Coachings waren in dieser schweren Anfangszeit wirklich ein Lichtblick, auch weil ich so dennoch mit Menschen in Kontakt treten konnte.
Außerdem habe ich gemerkt, wie sehr ich es liebe, mein Wissen, aber auch meine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle als Selbstständige an andere Menschen weiterzugeben und Ihnen dadurch zu helfen.
 
Daraus ist dann auch der große Wunsch nach einem Format entstanden, bei dem ich mir ungefiltert alles von der Seele quatschen kann.
Außerdem habe ich gemerkt, dass Instagram und auch Facebook nicht unbedingt die Plattformen sind, die ich hierfür bevorzuge. Deshalb entstand dann im Juni mein Podcast. Ich habe das Projekt dann auch relativ schnell gestartet und das war das Beste, was ich tun konnte.?
 
Mein Weg hat mich dieses Jahr dann auch noch zu zwei ganz wundervollen Online Events geführt, auf denen ich als Speakerin von meinem Business erzählen durfte.
Im April die MaF Convention von Eberhard Shuy und im August die tPic, auf der ich neben ganz vielen großartigen Kollegen mein Wissen weitergeben durfte. Das war wirklich eines meiner größten Highlights und ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit.
 
Jetzt kommt allerdings ein große Aber…es war auch ein Jahr mit einem großen Umsatzeinbruch. Auch wenn ich froh bin, dass mich viele meiner Stammkunden regelmäßig gebucht haben, hatte ich ganze 10.000 Euro weniger Umsatz und musste sehr viele tolle Aufträge verschieben oder absagen. Ich hatte einige schlaflose Nächte und wusste manchmal nicht, wie es weitergehen soll und wird.
Vor allem im Businessbereich hätte ich einige tolle Events begleiten und Projekte mit Firmen umsetzen dürfen, was einfach nicht möglich war.
 
Mir selbst ist es deshalb immer sehr wichtig, im Dezember auf das Jahr zurückzublicken und zu reflektieren.
Was lief gut und was weniger gut, wo steckt Potenzial und wo wurde vielleicht auch Potenzial verschenkt?
Denn aus allem was wir tun, aus allem was wir erleben, können wir wichtige Erkenntnisse für unser Leben und unser Business ziehen. Die Rückschau sollte für 2020 aber definitiv mit einem mitfühlendem Blick auf uns selbst erfolgen.
Denn oft waren wir einfach mit anderen, wichtigeren Dingen als der Arbeit beschäftigt und haben manche Pläne nicht so umsetzen können, wie wir es uns für 2019 vielleicht vorgenommen haben.
 
Für mich selbst habe ich schon vor ein paar Tagen meine Erkenntnisse und Learnings aufgeschrieben und werde die auch am Ende mit euch teilen 🙂 Klar ist es auch wichtig, sich Ziele für das neue Jahr zu setzen, aber das funktioniert nur, wenn man innehält, zurückschaut und Erkenntnisse daraus zieht.
In der heutigen Folge möchte ich euch daher mitnehmen, gemeinsam mit mir euer Jahr 2020 zu betrachten. 
 
Eine kleine Anleitung zur Reflexion
 
Im ersten Schritt machst du es dir erst einmal richtig gemütlich, zünde dir gerne ein paar Kerzen an und such dir einen Platz, an dem du nicht gestört wirst. Lege dir ein kleines Notizbuch bereit für deine Erkenntnisse.
Jetzt gehe in Gedanken jeden einzelnen Monat durch, denke an all die Projekte, Aufträge, Menschen, Herausforderungen, mit denen du in Berührung gekommen bist. Am Besten schließt du dabei die Augen und fühlst dich nochmal so richtig in diese Momente ein. 
 
Dabei kannst du dir einige Fragen stellen:
 
Bei welchen Projekten warst du mit voller Leidenschaft dabei? Warum?
Welche gingen dir ganz leicht von der Hand?
Welche Kunden haben dir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert?
Bei welchen hast du dich eher unwohl gefühlt?
Wie hast du dein Business während des Lockdowns digitalisiert? Was hat dabei gut funktioniert, was eher weniger gut? 
Was waren deine größten Herausforderungen? 
Wofür bist du dankbar? 
 
Schreibe dann deine Antworten in dein Notizbuch.
Ich selbst liebe es ja zu schreiben und kaufe mir meistens extra ein besonders schönes Büchlein für diesen Jahresrückblick. 
Durch das Aufschreiben werden unsere Erkenntnisse für uns selbst präsenter und wir behalten sie auch Monate später noch gut in unserem Gedächtnis. 
Du kannst auch gerne zeichnen und kritzeln, wenn dir das Hilft, dein Jahr besser zu visualisieren. 
 
Anschließend kannst du daraus Möglichkeiten entwickeln, wie du deine Ziele für 2021 besser umsetzen kannst.
Schon während des Schreibens fallen dir sicher Ideen ein, was du nächstes Jahr ändern oder neu ausprobieren möchtest und wie du aus den Herausforderungen lernen kannst, die sich dir dieses Jahr in den Weg gestellt haben. 
 
Der letzte große Schritt ist, deine wichtigsten Leranings aus deinen Erfahrungen zu ziehen. Was waren so die Schlagwörter 2020?  Und wie möchtest du diese Erkenntnisse nächstes Jahr für dich nutzen? 
 
Ich gestalte mir am Ende meistens noch ein kleines Visionboard, auf dem ich meine Ziele, Learnings und Wünsche für das kommende Jahr festhalte und hänge es mir über meinen Schreibtisch. Das hilft mir, an meinen Plänen und Projekten dranzubleiben und mir bewusst zu machen, wohin ich eigentlich gehen möchte.?
 
 
Was waren jetzt eigentlich meine Learnings aus diesem verrückten Jahr? 
 
  • Unperfekt loslegen
    Die letzten Jahre habe ich jedes Projekt, jede Idee stundenlang durchdacht, Pläne geschmiedet und schlussendlich doch nichts umgesetzt. Weil ich zu perfektionistisch mit mir war. Dieses Jahr habe ich durch die Krise viele Dinge einfach mal gemacht. Einfach losgelegt, worauf ich Lust hatte. Und was soll ich sagen? Das wird definitiv weiterhin meine Strategie bleiben.
     
  • Netzwerken geht auch online
    Letztes Jahr habe ich festgestellt, dass mich Netzwerken sehr bereichern kann und es mir großen Spaß macht, mich mit Menschen auszutauschen, die auch Selbstständig sind. Lange habe ich mich ja gescheut auf Veranstaltungen zu gehen und war einfach sehr schüchtern. Umso trauriger war ich also, dass alle Netzwerktreffen und Veranstaltungen dieses Jahr abgesagt werden mussten.
    Da ich dann aber begonnen habe, mich regelmäßig (meistens so 1-2x die Woche) mit Kollegen, aber auch fremden Menschen für Zoom Dates zu verabreden, habe ich so auch davon profitieren können.
    Ich habe zwischendrin auch einfach Menschen, die ich toll fand und denen ich auf Instagram folge angeschrieben um nach einem virtuellen Treffen gefragt. So habe ich wundervolle neue Bekanntschaften gemacht und bin mit viel Inspiration beschenkt worden.
     
  • Es ist okay, auch mal keinen Plan zu haben
    Dieses Jahr mussten wir alle sehr flexibel auf die kommenden Umstände reagieren und manchmal, ja manchmal da hatte ich so gar keinen Plan.
    Ich wusste nicht, wie ich mein Social Media füttern soll, hatte auch irgendwie keine Lust auf Insta-Storys und war einfach etwas verloren.
    Und das ist völlig okay. Man muss nicht immer von allem einen Plan haben. Man kann sich auch treiben lassen. Und genau dieses Treiben lassen, hat mir dieses Jahr sehr gut getan.
     
     
    Ich wünsche dir jetzt viel Spaß mit deiner Jahresreflexion, erzähle mir gern in den Kommentaren, was deine großen Erkenntnisse dieses Jahr waren. Außerdem einen guten Start in ein hoffentlich besseres 2021 !!