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Wer von euch kennt das auch?
Man ist total unzufrieden mit seiner Arbeit die man aktuell so produziert, findet sie wenig originell und ziemlich langweilig.
Irgendwie ist einfach der Wurm drin und man könnte sich echt die Haare raufen, weil alles so ins Stocken geraten ist.
Wenn man dann auf Social Media unterwegs ist und die ganzen Fotos und Werke von anderen sieht, fühlt man sich gleich doppelt schlecht.
Zumindest habe ich diese Phasen jedes Jahr. Mal länger und mal kürzer. Vor allem aber über die Wintermonate.
Und eins kann ich euch auch schon mal sagen: Es ist absolut okay und auch normal, in einem solch einem Kreativitätsloch zu sitzen.
Das tut jeder Kreative in seiner Laufbahn mal. Wenn nicht sogar in regelmäßigen Abständen.
Trotzdem möchte ich euch heute einige meiner Strategien an die Hand geben, die mir extrem geholfen haben, wieder zurück zu mir selbst und meiner Kreativität zu finden.
Social Media aussortieren
Der erste, meiner Meinung nach fast wichtigste Punkt ist: Sortiert euer Instagram aus. Ich bin so vielen anderen Fotografen und Kreativen gefolgt und hab mich von Tag zu Tag schlechter gefühlt, wenn ich gesehen habe wie produktiv sie waren, welche neuen Projekte und Aufträge sie an Land gezogen haben und was für tolle Bilder sie gepostet haben.
Automatisch vergleicht man sich dann und fühlt sich mies. Vor allem, wenn man in solch einem Kreativitätsloch steckt.
Deshalb habe ich angefangen auszumisten. Vielen bin ich komplett entfolgt, bei manchen habe ich die Storys und/oder Beiträge stumm geschalten, sodass ich erstmal nichts mehr mitbekomme.
Und ja das ist schon ziemlich hart und man muss sich vielleicht auch erst überwinden, aber es lohnt sich.
Als ich dann nämlich 2 Wochen nichts von anderen Fotografen gesehen und gehört habe, bin ich wieder viel viel mehr zu meinem Kern, zu meinem inneren Antrieb und meinem eigenen Verständnis von Schönheit und Ästhetik gekommen.
Über den Tellerrand blicken
Immer nur in den gleichen Kreisen zu verkehren und in der eigenen Komfortzone zu bleiben, lässt unsere Kreativität stagnieren.
Deshalb kann ich euch nur empfehlen, über den Tellerrand zu blicken und euch in Themen einzuarbeiten, die euch auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so interessieren.
Denn gerade auch in branchenfremden Bereichen kann man so so viel lernen.
Ich zum Beispiel habe mich in den letzten Wochen sehr viel von Malerei und Künstlern aus dem 19. und 20.Jahrhundert inspirieren lassen.
Eigentlich habe ich mich nie besonders für Kunstgeschichte interessiert. Seit Anfang des Jahres nehme ich aber an einem 52 Wochen Fotoprojekt teil, bei dem es wöchentlich neue Impulse gibt, die man umsetzen kann. Und dieses Thema hat mich total gepackt. Ihr könnt euch hier von so vielem inspirieren lassen. Den Farben, den Formen, dem Bildaufbau, der Stimmung.
Hier verlinke ich euch mal die Website des Städel Museums. https://www.staedelmuseum.de. Auf dieser Seite habe ich Stunden verbracht und mich durch die verschiedenen Gemälde und Epochen geklickt. Es gibt auch eine ganz tolle Filterfunktion, mit der man nach Farben, Stimmungen, Jahreszeiten usw. filtern kann. Wirklich genial.
Sucht euch also immer wieder neue Bereiche und lasst euch überraschen, was sie mit euch und eurer Kreativität so anstellen werden.
Emotionen/Innenschau
Die beste Inspiration kommt von Innen. Unsere Emotionen, unsere Gedanken und Gefühle die uns tagtäglich beschäftigen, können ein toller Kreativitätsbooster sein.
Es ist zwar immer einfacher, im Außen nach neuen Ideen zu suchen, aber in uns liegen so viele wundervolle Schätze verborgen, die wir nur ausgraben müssen.
Auch unsere Träume können eine wundervolle Möglichkeit für neue Bildideen sein. So verrückt sie auch oft sein mögen, legt euch einfach ein Notizbuch auf den Nachttisch und notiert euch am nächsten Morgen, wie ihr euch gefühlt habt. Welche Stimmungen habt ihr in eurem Traum wahrgenommen? In welcher Landschaft wart ihr unterwegs? Welche Farben waren vorherrschend?
Lasst euch davon inspirieren und diese Inspiration in eure Fotos einfließen.
Alte Fotos wiederbeleben
Habt ihr schon mal in euren alten Fotos gestöbert, die ihr ganz am Anfang gemacht habt? Und sie vielleicht sogar neu bearbeitet?
Nein? Dann mal ran an die alten Festplatten?
Mir hat es nämlich wieder vor Augen geführt, warum ich damals überhaupt angefangen habe zu fotografieren. Außerdem haben mich viele alte Projekte wieder auf neue Ideen gebracht und mich so sehr inspiriert, dass ich eines wieder aktiv aufgenommen habe. Zu guter Letzt hat es mich total motiviert zu sehen, wie weit ich in den letzten 8 Jahren gekommen bin und mir wieder neuen Mut gegeneben, einfach dran zu bleiben und die Leidenschaft nicht zu verlieren.
Fotografiert nur für Euch
Wie oft überlegen wir uns, bevor wie den Auslöser drücken, ob dieses Bild auch gut auf Social Media ankommt? Wie oft werden sogar ganze Shootings geplant, weil wir wissen, dass sie auf Instagram große Aufmerksamkeit bekommen?
Ich glaube viel viel zu oft. Likes, Kommentare und die Aufmerksamkeit sind oft ein großer Antrieb. Ich kann mich da auch nicht gänzlich rausnehmen.
Aber, so groß dieser Antrieb auch sein mag, er kommt nicht von Innen. Ihr alle habt sicher schon von intrinsischer und extrinsischer Motivation gehört.
Bei der intrinsischen Motivation geht es vor allem um Leidenschaft, Lust, Spaß, Sinnhaftigkeit und den eigenen Werten. Bei der extrinsischen Motivation vor allem um Status, Macht & Zugehörigkeit.
Versucht also wieder mal nur für euch selbst zu fotografieren. Nur um des Fotografierens Willen und nicht, um irgendwen anderen zu beeindrucken.
Lasst mich gerne wissen, ob einer dieser Punkte euch dabei geholfen hat, eure Kreativität und Inspiration wieder zu finden. 🙂