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Kritik an der eigenen Arbeit und Kunden, mit denen es einfach nicht so läuft. Ich glaube, das hatte jeder von uns schon in seiner Selbstständigkeit. Bei manchen Menschen hat man schon beim ersten Telefonat ein positives Gefühl und eine tolle Verbindung.
Bei anderen spürt man schon von Anfang an eine komische Stimmung. Meistens wird die ganze Zusammenarbeit dann sehr holprig, unangenehm und einfach zäh. Jedes Gespräch kostet Kraft, Zeit und Nerven und man kommt gefühlt nicht auf einen Nenner. Meistens soll man dann tausende Sachen ändern, nacharbeiten oder verbessern. Und hat am Ende schon fast Angst, eine Rechnung zu stellen.
 
Bei mir war es so, dass ich vor allem am Anfang meiner Selbstständigkeit sehr sehr unsicher war und dadurch auch gefühlt ständig solche negativen Kunden angezogen habe.
Meistens wollten sie am Ende jedes Shootings noch ewig um den Preis feilschen oder ohne Aufpreis viel mehr Fotos.
Ich habe mich früher dadurch extrem verunsichern lassen und immer sofort an meinem Können gezweifelt.
 
Kritik ist aber auch natürlich immer etwas, mit dem man lernen sollte umzugehen.
Oft nehmen wir ja alles sehr sehr persönlich und denken: “Ich habs einfach nicht drauf.”
Kritik hat aber auch immer zwei Seiten. Es gibt positive Kritik (oder Feedback), welches uns weiterbringt und negative bzw. unkonstruktive Kritik, die uns ausbremst. Hier müssen wir lernen zu unterscheiden und unser Ego mal kurz rausnehmen. Am Besten ist es, eine Nacht drüber zu schlafen oder zumindest nicht aus einem trotzigen Impuls heraus zu handeln.
 
Wenn Ihr nach außen kommuniziert, was euch in eurer Arbeit wichtig ist, wofür ihr steht und was eure Werte sind, dann werdet ihr automatisch auch mehr Kunden anziehen, die zu euch passen.
Klar, schwierige Kunden und Kritik kommen immer mal wieder vor. Ich glaube auch, in einer Selbstständigkeit sind wir alle davor nicht geschützt.
Und genau deshalb, möchte ich euch ein paar Strategien an die Hand geben, wie ihr mit solchen Menschen umgehen und das ganze als Chance sehen könnt.
 
 
1. Inmer persönlich klären
 
Ein persönliches Gespräch ist unabdingbar, wenn es in eurer Zusammenarbeit zu Problemen kommt.
Am Besten wäre natürlich, ihr trefft euch unter vier Augen, aber aktuell reicht natürlich auch ein Telefonat oder ein Zoom Call.
Hört eurem Kunden aufmerksam zu und lasst Ihn seine Probleme schildern. Unterbrecht Ihn nicht, auch wenn ihr gerade den Impuls habt, euch zu rechtfertigen.
Aktives Zuhören ist immer der erste Schritt zur Deeskalation und einem gemeinsamen Weg.
Macht euch wenn möglich im Vornherein auch Notizen, die euch helfen, euch auf das Wichtigste zu konzentrieren.
Meistens schafft man so Dinge viel schneller aus der Welt und hat bessere Möglichkeiten, miteinander verbunden zu bleiben.
 
2. Fehler zugeben
 
Wenn euch doch einmal ein blöder Fehler passiert ist, was immer vorkommen kann, dann seid ehrlich. Zu euch selbst und euren Kunden.
Nichts ist schlimmer, als sich in Rechtfertigungen und Lügen zu verstricken. Das kommt einfach nicht gut.
Jeder von uns hat Tage, an denen er einfach nicht auf Hochtouren läuft. An denen er unaufmerksam und mit den Gedanken ganz wo anders ist. Das ist menschlich. Wir alle sind Menschen mit Makeln und Fehlern. Im Privaten, aber eben auch beruflich.
Deshalb ist es wichtig, offen zu kommunizieren. In den meisten Fällen werdet ihr auch auf viel Verständnis stoßen.
 
3. Lösungen anbieten
 
Wenn euch, wie gerade schon erwähnt, doch mal ein Fehler passiert ist, dann bietet auch immer gleich Lösungen für das Problem an.
Zum Beispiel, dass ihr einfach nochmal für eine Stunde kommt und gewisse Fotos wiederholt oder mehr Bilder herausgebt als ausgemacht.
Macht euch aber vorher auf jeden Fall in Ruhe Gedanken, was sich für euch gut anfühlt und mit welcher Lösung ihr auch selbst absolut zufrieden seid. 
 
4. Steht zu euch und eurer Arbeit
 
Ihr seid der Profi. Und genau deshalb hat der Kunde euch ja auch gebucht.
Wenn ihr also selbst zu 100% mit eurer Arbeit zufrieden seid und sie für gut befindet, dann steht auch dafür ein.
Erklärt eurem Kunden gern nochmal die Hintergründe und was ihr euch dabei gedacht habt. Traut euch hier wirklich auch, zu eurer Meinung zu stehen.
Manchmal müsst ihr dem Kunden da auch nochmal die Augen öffnen.
Gerade am Anfang ist das oft schwer, ich weiß. Mir ging es selbst sehr sehr lange so. Aber gerade für die persönliche Entwicklung ist es so so wichtig.
Sagt also auch mal Nein. Nein zu 10000 Änderungen die der Kunde noch möchte, Nein zu unverhältnismäßig niedrigen Preisen usw.
Denn dieses Nein, ist auch ein Ja zu euch selbst und eine Wertschätzung zu eurer Arbeit.
 
5. Bleib bei deinem Preis
 
Wenn ihr also merkt, dass der Kunde gar nicht wirklich unzufrieden mit eurer Arbeit ist, sondern vielleicht gerade nur miese Stimmung hat oder generell gerne nörgelt:  Bleibt auf jeden Fall bei eurem Preis.
Ich gebe in so einer Situation dann lieber ein kleines Goodie obendrauf. Mehr Fotos (was oft ja kein großer Aufwand ist), zwei oder drei Prints oder ihr optimiert die Bilder noch fürs Web etc.
Denn: Eure Zeit habt ihr ja dennoch investiert und die gehört auch bezahlt. Für euch ist das alles ein kleiner Aufwand und der Kunde ist in den meisten Fällen dann doch zufrieden.
 
6. Positiv bleiben
 
Das Wichtigste überhaupt: Bleibt positiv und freundlich.
Es soll zu jeder Zeit eine gegenseitige wertschätzende Kommunikation stattfinden. Klar rauft man sich innerlich die Haare und das Herz pocht manchmal bis zum Hals. Ich kenn das zu gut. Deshalb habe ich auch angefangen, mich im Bereich Kommunikation weiterzubilden. Das ist generell super wichtig im Business und besonders hat mir das Buch über gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg geholfen.
 
Zum Abschluss möchte ich nur sagen: Kritik kommt immer mal vor und das ist auch gut so. Nur so entwickeln wir uns weiter und können aus Fehlern lernen und neues hervorbringen.
Es ist unangenehm und wird wahrscheinlich auch immer unangenehm bleiben, wenn wir kritisches Feedback bekommen. Aber unser Blick und unsere Haltung dazu, die können wir ändern. 
 
Das waren also meine Strategien zum Thema Kritik und schwierige Kunden. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig Inspiration geben und euch zeigen: Ihr seid damit nicht alleine.
Erzählt mir gerne mal von euren Erfahrungen. Wie geht ihr damit um?  
Schreibt mir gerne auf Instagram unter @lisadoneff. Ich freu mich immer sehr auf den Austausch mit euch.